Ursula von der Leyen wollte einen Witz machen: Deutschland werde zu den nächsten Fußball-Weltmeisterschaften in Russland und Katar "schießendes Personal" schicken, sagte die Verteidigungsministerin in einem Interview mit der ZEIT. Diese Äußerung stößt sowohl beim Koalitionspartner als auch in der Opposition auf Unverständnis. Die CDU-Politikerin nimmt ihre Worte dennoch nicht zurück. "Selbstverständlich war das ein Scherz", ließ sie ihren Sprecher Jens Flosdorff mitteilen. "Die Ministerin steht zu ihren Äußerungen" sagte er.

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sagte der Frankfurter Rundschau: "Solche flapsigen Einlassungen sind in den gegenwärtigen Krisenlagen völlig fehl am Platze." Der Chef der Linken, Bernd Riexinger, twitterte: "Ich glaube nicht, dass ich über die Witze von Ursula von der Leyen lachen kann."

In dem Interview mit von der Leyen waren die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar ein Thema. Die Verteidigungsministerin wurde gefragt, ob es angesichts der mutmaßlichen Finanzierung der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) durch das Golfemirat Katar und die Annexion der Krim durch Russland bei den beiden Austragungsorten bleiben könne. Von der Leyen hatte geantwortet: "Wo auch immer gespielt wird: Deutschland schickt schießendes Personal."