Zukunftszentrum als Symbol eines geeinten Deutschlands

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Standortwettbewerb läuft Zukunftszentrum als Symbol eines geeinten Deutschlands

Bis 2028 soll in Ostdeutschland das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ entstehen. Im Juli wurde der Wettbewerb für den Standort des Zentrums in einem der ostdeutschen Länder gestartet. Jetzt liegen die Bewerbungen vor. Bis Anfang 2023 soll das Ergebnis feststehen.

4 Min. Lesedauer

Bauzeichnung

Foto: mauritius images / Alexander Bayurov/Alamy Stock Photos

Sieben Orte in Ostdeutschland haben sich als Standort für das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Transformation beworben. Leipzig und Plauen in Sachsen hätten eine gemeinsame Bewerbung eingereicht, dazu kämen Frankfurt/Oder in Brandenburg, Halle in Sachsen-Anhalt sowie Eisenach, Jena, Mühlhausen und Sonneberg in Thüringen, bestätigte ein Sprecher des Ostbeauftragten.

Am 1. Juli 2022 wurde der Wettbewerb für den Standort des „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ gestartet. Der Ostbeauftragte Carsten Schneider dazu: „Das Zukunftszentrum ist eines der wichtigsten Projekte für die Festigung der Deutschen Einheit und des Zusammenhalts in Europa in den kommenden Jahren. Es ist ein Symbol für das vereinte Deutschland und die hier lebenden Menschen."

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Video Carsten Schneider zum Zukunftszentrum

Der Standortwettbewerb wird begleitet vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und durchgeführt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Cottbus. Eine unabhängige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft wird nunmehr bis Anfang 2023 eine Empfehlung für einen Standort abgeben. Der Zeitplan sieht vor, dass sich 2023 der Architekturwettbewerb anschließt und in 2026 mit dem Bau begonnen werden kann. Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für 2028 geplant.

Nächste Schritte:
1. Jurysitzung                                            44. Kalenderwoche 2022

Benachrichtigung der
ausgewählten Kommunen                     44. Kalenderwoche 2022

Bereisung der
ausgewählten Kommunen                     ab 46. Kalenerwoche 2022

2. Jurysitzung und finale
Auswahl Standort                                    Ende 2022 / Anfang 2023

Was soll entstehen?

Geplant ist ein Gebäude mit einer herausgehobenen modernen Architektur. Das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ ist ein Ort, an dem die Erfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren sichtbar gemacht werden. Hier sollen die Bedingungen für eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaften erforscht und Lebensleistungen gewürdigt werden. Das Zentrum bietet Raum für Kultur, Dialog und lebendige Diskussionen.

Damit ein Ort für die Menschen in ganz Deutschland und in Europa entstehen kann, werden die Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft in den Entstehungsprozess und in die Arbeit des Zentrums eng eingebunden.      

Woher kommt die Idee für ein Zukunftszentrum?

Die Einrichtung des Zukunftszentrums ist ein Vorschlag der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ im Jubiläumsjahr 2020.

Die Bundesregierung beauftragte daraufhin eine unabhängige, beratende Arbeitsgruppe mit der Erstellung eines detaillierten Konzepts für das Zukunftszentrum, das jetzt Basis der weiteren Arbeiten ist.

Die Umsetzung der Idee zur Einrichtung des Zukunftszentrums wurde am 4. Mai 2022 durch einen Kabinettbeschluss von der Bundesregierung und mit Beschluss vom 18. Mai 2022 durch den Deutschen Bundestages bekräftigt.

Was soll das Zukunftszentrum werden, was ist das Ziel?

Das Zukunftszentrum füllt eine Leerstelle, die noch 32 Jahre nach der Wiedervereinigung zu spüren ist. Die Deutsche Einheit ist vollendet, vollkommen ist sie noch nicht. Das Zentrum ist daher eines der wichtigsten Projekte zur Festigung der Einheit Deutschlands in den kommenden Jahren.

Als Deutschland 1990 seine vier Jahrzehnte währende Teilung überwinden konnte und aus zwei deutschen Staaten ein vereintes Land wurde, fielen die Konsequenzen sehr unterschiedlich aus. Im Westen veränderte sich zunächst wenig. Im Osten dagegen brachte die Vereinigung einen Systemumbruch mit sich, eine große, lange dauernde Transformation aller Bereiche des Lebens.

Das Zukunftszentrum wird ein Ort sein, an dem sich unser Land auf verschiedenen Ebenen mit der Auswirkung dieser Transformationsprozesse auf unsere heutige Gesellschaft auseinandersetzt.

Weil der Umbruch im Osten am härtesten war, und weil sein Beitrag zum heutigen Deutschland nicht immer ausreichend gewürdigt wurde, entsteht das Zukunftszentrum ganz bewusst im Osten Deutschlands. Im Zukunftszentrum werden gesellschaftsrelevante Forschung, Dialog und Begegnung sowie Kunst und Kultur einen Raum erhalten.

Spielt das Zentrum auch eine Rolle für Osteuropa?

Es soll Knotenpunkt eines europäischen Netzwerks werden und die Transformationsperspektive der mittel- und osteuropäischen Nachbarn einbeziehen. So werden auch die Umbruchserfahrungen und -leistungen der Menschen in Mittelosteuropa gewürdigt sowie ein gesamteuropäischer Resonanzboden zum Thema Transformation geschaffen.

Gerade nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist diese enge Verbindung mit unseren Nachbarn in Mittel- und Osteuropa besonders wichtig.

Das Zentrum soll ein Ort sein, an dem nach vorn geschaut wird, an dem darüber gesprochen wird, wie wir miteinander leben wollen angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen: Im Umgang mit den vor uns liegenden Transformationsprozessen gerade auch in Ostdeutschland. Bei Energiethemen, der Demografie, beim Umgang mit Digitalisierung und anderen Innovationsprozessen, können wir viel voneinander lernen. Der Blick über den Tellerrand führt daher auch zu uns zurück, weil er zeigt, dass Deutschland seinen Einfluss im politisch unruhigen Europa nur als wirklich vereintes Land und nicht als Ost- und West-Teil ausüben kann. Damit soll das Zukunftszentrum einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und des Zusammenhalts in Deutschland und in Europa leisten.