FDP-Innenexperte über Parteikollegen: Kemmerich ist ein „peinlicher Typ“

Quelle: BILD/Die richtigen Fragen

Ohne Mundschutz auf einer Demonstration gegen die Corona-Auflagen...

Sein Auftritt bringt dem Thüringer FDP-Landeschef und kurzzeitigen Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich heftige Kritik ein.

Im BILD-Talk „Die richtigen Fragen“ ging auch der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle seinen Parteikollegen heftig an. Man habe „als Politiker eine gewisse Vorbildwirkung“.

„Wenn man als Politiker eine gewisse Vorbildfunktion hat, dann muss man auf solchen Demonstrationen entweder die Abstandsregeln einhalten oder einen Mundschutz tragen. Wer das nicht macht, handelt fahrlässig, ist ein schlechtes Vorbild und ist ehrlich gesagt auch ein peinlicher Typ“, erklärte Kuhle im BILD-Talk.

▶︎ Rückblick: Kemmerich hatte sich am Samstag in Gera an Protesten gegen die Einschränkung des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Coronavirus beteiligt. Auf Bildern ist etwa zu sehen, wie er dabei ohne Mundschutz dicht neben anderen Protestierenden läuft. Etwa 600 Menschen nahmen an der Demonstration nach Polizeiangaben teil.

Auch FDP-Chef Lindner äußerte sich zu dem Auftritt. Er habe dafür kein Verständnis, schrieb der FDP-Vorsitzende Christian Lindner am Sonntag auf Twitter. „Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf Abstand und Schutz.“ Erste Parteikollegen fordern nun sogar den Parteiaustritt Kemmerichs unter anderem FDP-Bundesvorstandsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

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Kuhle warnte in der BILD-Sendung allerdings vor übereiltem Handeln. „Jeder der sich mit Parteiausschlussverfahren schon mal beschäftigt hat, der weiß, dass das keine einfache Nummer ist, sondern dass man sich das sehr gut überlegen muss. Gerade, weil das so eine schwierige Geschichte ist, muss so was in aller Ruhe in den zuständigen Gremien besprochen und beschlossen werden. Wir haben nächste Woche Montag Bundesvorstandssitzung da gehört das hin und dann kann man das besprechen.“

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