Der Rabbiner Paul Moses Strasko hackt auf einem halben Dutzend Zwiebeln herum, aus denen er einen Borschtsch à la Strasko machen wird. Dabei schwärmt er von Berlin : wie verrückt die Stadt ist und wie lebendig! Und jüdisch dazu. Er schiebt die letzte Zwiebel unter das Messer, da kommt ein ungeheuerlicher Satz: "Vielleicht gibt es kein besseres Land für Juden als Deutschland."

Das Echo der Worte hängt in der Genfer Küche, und es schweigt der Rabbi, als habe er sich selber erschrocken. Eigentlich ist das nicht der Moment für Wahnwitz – Strasko hat noch zwei Stunden bis zum Freitagabendgebet, er muss noch an seiner Predigt feilen, den Borschtsch fertig kochen für die Freunde, die nachher zum Sabbatmahl vorbeischauen.