Agra-Europe · AgE-Ticker:
Führungswechsel im September
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
07.05.2024 - 17:50
Führungswechsel im September

Führungswechsel im September

MÜNSTER. Beim Landtechnikmagazin profi, das vom Landwirtschaftsverlag Münster herausgegeben wird, gibt es in der zweiten Jahreshälfte einen Wechsel an der Redaktionsspitze. Zum 1. September werden Guido Höner (56) und Hubert Wilmer (57) gleichberechtigte Chefredakteure. Die beiden erfahrenen Journalisten und Agraringenieure sind nach Verlagsangaben bereits seit vielen Jahren für den Verlag tätig; Wilmer als stellvertretender Chefredakteur von profi und Höner als Chefredakteur von top agrar. Höner wird mit profi und top agrar künftig zwei Magazine leiten, wobei er sich bei top agrar die Chefredaktion mit Matthias Schulze Steinmann teilt.

Höner und Wilmer lösen Frank Berning (42) ab, der seit 2020 an der Spitze der profi-Redaktion steht. Berning verlässt den Landwirtschaftsverlag auf eigenen Wunsch am 31. August 2024, um sich als Berater im Bereich der Erneuerbaren Energien selbstständig zu machen. „Die beiden neuen Chefredakteure verfügen über exzellente Fach- und Praxiskenntnisse und sind bei Landwirten und Lohnunternehmen genauso vernetzt wie in der Landtechnikindustrie. Sie verstehen ihr journalistisches Handwerk. Viele erfolgreiche neue Formate und der unverwechselbare Look and Feel von profi und top agrar tragen ihre Handschrift“, so Dr. Ludger Schulze Pals, Geschäftsführer des Landwirtschaftsverlages.

Das Team der profi-Chefredaktion wird komplettiert durch Christian Brüse (45). Im Amt des stellvertretenden Chefredakteurs folgt er ab dem 1. Januar 2025 auf Dr. Gottfried Eikel (63). Eikel wird Ende 2024 in den Ruhestand gehen. Laut Landwirtschaftsverlag ist profi mit einer Auflage von knapp 58.000 Heften das weltweit auflagenstärkste Magazin für Landtechnik. AgE

EU verliert Märkte in Ozeanien
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07.05.2024 - 17:34
EU verliert Märkte in Ozeanien

EU verliert Märkte in Ozeanien

BONN. Ozeanien ist sicher nicht das wichtigste Absatzgebiet der EU-Schweinefleischexporteure, doch rangierte Australien im vergangenen Jahr mit rund 95.000 Tonnen Schlachtgewicht auf Rang neun ihrer wichtigsten Kunden. Neuseeland könnte durch das Freihandelsabkommen mit der EU zukünftig an Bedeutung gewinnen. Im ersten Quartal 2024 hatten die europäischen Anbieter von Schweinefleisch in der Region allerdings einen schweren Stand; die Konkurrenz aus Nordamerika war stärker. Wie aus Daten des Dachverbandes der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) hervorgeht, führte Australien gut 41.000 Tonnen frisches und gefrorenes Schweinefleisch ein; das waren rund 9.400 Tonnen oder 30% mehr als im ersten Jahresviertel 2023. Damit scheint sich der Import nach einem schwachen Vorjahr wieder zu erholen.

US-Marktanteil springt nach oben

Vom höheren Einfuhrbedarf Australiens profitierten im ersten Quartal 2024 vor allem die USA. Diese lieferten fast 23.000 Tonnen frisches und gefrorenes Schweinefleisch nach „Downunder“, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Plus von 16.800 Tonnen oder 272% entsprach. Der Marktanteil an den Einfuhren wuchs von knapp 20% auf nun 56%. Auch Kanada war erfolgreich und steigerte seinen Absatz um 170% auf 3.900 Tonnen. Verlierer waren dagegen die EU-Staaten. Dänemark blieb zwar zweitwichtigster Lieferant Australiens, konnte mit 7.540 Tonnen aber rund ein Viertel weniger Ware dort verkaufen. Die Niederländer mussten gar eine Halbierung ihrer Exportmenge auf 4.100 Tonnen verkraften. Ähnlich sah das mit einem Minus von 56% auf knapp 2.100 Tonnen für Irland aus. Spanien spielte mit 168 Tonnen keine nennenswerte Rolle als Anbieter, und für Deutschland wurden nach Jahren ohne Export nun 100 Tonnen ausgewiesen.

Kanada Top-Lieferant für Neuseeland

In Neuseeland gingen laut L&F die Schweinefleischeinfuhren ohne Nebenerzeugnisse und Würste gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 3% auf 9.030 Tonnen zurück. Trotz des Rückgangs konnte Kanada als führender Anbieter seine Verkaufsmenge dort um die Hälfte auf 2.040 Tonnen steigern. Die USA verbuchten sogar einen Absatzzuwachs von gut 150% auf 1.520 Tonnen. Dies ging unter anderem zu Lasten von Spanien, das ein Minus von 36% auf 1.130 Tonnen hinnehmen mussten. Auch Finnland, Deutschland, Schweden und Polen verzeichneten erhebliche Absatzeinbußen zwischen 28% und 62%. Als einziges EU-Land konnte Dänemark seine Schweinefleischlieferungen nach Neuseeland steigern, und zwar um 117% auf 887 Tonnen. Wichtiger Grund für den Absatzerfolg der Nordamerikaner in Ozeanien dürfte sein, dass ihr Angebotspreis wettbewerbsfähiger war, auch weil der Transport für die Europäer teurer ist und der Weg durch das Rote Meer von Schiffen kaum noch befahren wird. AgE

Agraraußenhandel gewachsen
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07.05.2024 - 16:30
Agraraußenhandel gewachsen

Agraraußenhandel gewachsen

WIEN. Österreichs Agrarsektor hat im Wirtschaftsjahr 2022/23 sein Außenhandelsvolumen deutlich gesteigert. Nach Angaben von Statistik Austria umfassten der Export und der Import pflanzlicher und tierischer Agrarprodukte einen Gesamtwert von rund 33,9 Mrd. Euro; im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 12%. Der Wert der Agrarimporte legte um 12% auf 17,0 Mrd. Euro zu, während sich der Exportwert um 13% auf 16,9 Mrd. Euro erhöhte. Unter dem Strich ergab sich damit ein Defizit von rund 100 Mio. Euro. Wichtigste Handelspartner im Agraraußenhandel sind traditionell die EU-Partnerstaaten, auf die in der vergangenen Saison 83% von Österreichs Importen und 76% der Exporte entfielen. 

Laut den aktuellen Versorgungsbilanzen der Statistik Austria konnte im Wirtschaftsjahr 2022/23 Österreichs Bedarf an Getreide zu 88% aus der heimischen Landwirtschaft gedeckt werden. Bei Ölsaaten waren es 57%, bei Kartoffeln 86%, bei Gemüse 58%, bei Obst 45% und bei pflanzlichen Ölen 35%. Als Nahrungs- und Futtermittel sowie als Rohstoff für die industrielle Verarbeitung standen 2022/23 aus inländischer Produktion und aus Importen insgesamt 5,9 Mio. Tonnen Getreide zur Verfügung. Die Menge an Ölsaaten belief sich auf 757.000 Tonnen, die der Kartoffeln auf 799.000 Tonnen. An Gemüse waren rund 1,3 Mio. Tonnen verfügbar, an Obst 999.000 Tonnen und an Pflanzenölen 346.000 Tonnen.

Kartoffeln verlieren an Beliebtheit

Wie Statistik Austria außerdem berichtete, lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Gemüse im Berichtszeitraum in Österreich bei 120,7 Kilogramm; das waren 3,7 Kilogramm weniger als im Wirtschaftsjahr 2021/22. Gleichzeitig stieg der Obstkonsum pro Einwohner im Mittel um 3,8 auf 78,1 Kilogramm. Bei Kartoffeln ging der Durchschnittsverbrauch pro Kopf im Vorjahresvergleich zum zweiten Mal in Folge zurück, diesmal um 5,6 auf 53,1 Kilogramm. AgE

Paris und Peking sind sich einig
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07.05.2024 - 16:21
Paris und Peking sind sich einig

Paris und Peking sind sich einig

PARIS. Frankreich und China haben ein Regionalisierungsabkommen für Geflügelprodukte unterzeichnet. Darauf hat das Pariser Landwirtschaftsministerium am Dienstag (7.5.) hingewiesen. Demnach können die Exporte aus seuchenfreien Landesteilen auch nach einem Ausbruch der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) fortgesetzt werden. Laut Ressortangaben ist Frankreich nach den Vereinigten Staaten das zweite Land, mit dem China eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen hat. Die Einigung sei ein Symbol für die enge Zusammenarbeit der Veterinärbehörden und das Vertrauen in das französische Gesundheitssystem, hieß es in Paris.

Neben dem Regionalisierungsabkommen hat sich China laut Ministerium auch dazu bereit erklärt, Schlachtnebenerzeugnisse vom Schwein sowie Proteine aus Schweinefleisch für die Tierernährung ins Land zu lassen. Fortgesetzt werden sollen die Gespräche über die Öffnung des Marktes für getrocknete Luzerne.

Beide Länder haben zudem mehrere Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Unter anderem soll die Zusammenarbeit im Bereich der Weinwirtschaft ausgebaut werden. Neben dem Schutz von Herkunftsangaben sollen auch Produktionsstandards und der Weintourismus gestärkt werden. AgE

Schulze fordert Steuerentlastung
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07.05.2024 - 16:08
Schulze fordert Steuerentlastung

Schulze fordert Steuerentlastung

BERLIN. Konkrete Maßnahmen zugunsten der Landwirtschaft fordert ein Initiativantrag der CDU Sachsen-Anhalt, den der Landesvorsitzende und -agrarminister Sven Schulze auf dem Bundesparteitag der Christdemokraten am Mittwoch (7.5.) in Berlin vorgestellt hat. Darin wird ein steuerliches Gesamtpaket einschließlich des Agrardiesels angemahnt, das eine unionsgeführte Bundesregierung umsetzen soll. Ziel soll es sein, die Belastungen für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe auf ein Niveau abzusenken, „das maximal dem europäischen Durchschnitt entspricht.“ Betont wird die Notwendigkeit, ein tragfähiges Gesamtkonzept für den Umbau der Nutztierhaltung zu erarbeiten. Hierbei seien auch dringende Änderungen im Bau- und Immissionsschutzrecht erforderlich, um den Umbau der Tierhaltung effektiv zu unterstützen, langfristig zu finanzieren und planungssicher zu machen. Aussagen darüber, wie die langfristige Finanzierung erfolgen soll, enthält der Antrag allerdings nicht.

Ernährungssicherheit im Vordergrund

Einen großen Stellenwert räumt die CDU Sachsen-Anhalt dem Bürokratieabbau im Agrarsektor ein. Unter anderem gehe es um die Harmonisierung und Verringerung von Berichts- und Aufzeichnungspflichten, die Abschaffung vermeintlich überflüssiger Regelungen wie beispielsweise die Stoffstrombilanz aus dem Düngerecht sowie eine Eins-zu-eins-Umsetzung von EU-Vorgaben. Oberste Priorität für die CDU soll dem Antrag zufolge die Ernährungssicherheit haben. Zum Erreichen ökologischer Ziele setze man auf Anreize, Vertragsschutz, die Honorierung von Ökosystemleistungen und Innovationen. Schließlich verlangt der Antrag ein Bekenntnis zu den neuen Züchtungsmethoden. AgE

Kampf um Zollquoten für die Milch
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07.05.2024 - 15:49
Kampf um Zollquoten für die Milch

Kampf um Zollquoten für die Milch

WELLINGTON. Eigentlich soll das Transpazifische Partnerschaftsabkommen (CPTPP) den Handel zwischen den Vertragsparteien fördern. Aus Sicht von Neuseeland tut es das im Fall des Exports von Milchprodukten nach Kanada aber nicht. Laut dem neuseeländischen Molkereiverband (DCANZ) konnten in den vergangenen drei Jahren weniger als 10% der insgesamt 16 zollvergünstigten Einfuhrquoten in Kanada genutzt werden. Eigentlich sieht das Abkommen den Zugang Neuseelands zu Milchimportquoten für 3,3 % des kanadischen Marktes für Erzeugnisse wie Butter, Sahne, Milch, Milchpulver und andere Produkte vor. Durch die verhinderten Lieferungen seien den neuseeländischen Exporteuren bereits umgerechnet fast 70 Mio. Euro verloren gegangen, beklagte DCNAZ-Geschäftsführerin Kimberly Crewther. Außerhalb der Quoten machten hohe Einfuhrzölle von bis zu 300% die Ausfuhr nahezu unmöglich.

Ungerechte Importquotenverteilung

Der Grund für die Nichtausnutzung der zustehenden Quoten ist nach Auffassung Neuseelands ein ungerechtes Verteilungssystem. Die Zuteilung der Quoten erfolgt zumeist an kanadische Unternehmen der Milchverarbeitung, die gar kein Interesse an konkurrierenden Importen haben. Neuseeland hatte deshalb im vergangenen Jahr ein Streitschlichtungsverfahren bei der CPTPP eingeleitet und im September in mehreren Punkten Recht bekommen. Bis zum 1. Mai sollte deshalb Kanadas Quotenverteilung geändert werden. Doch das nun vorgelegte Konzept bringt wenig Änderungen und löst in Neuseeland heftige Kritik aus. „Kanada hat vorgeschlagen, eine neue und komplexe Formel zu verwenden, die weiterhin den Großteil des Quotenzugangs in die Hände von inländischen Verarbeitern legt, die wenig Interesse daran haben, aus den CPTPP-Ländern zu importieren“, monierte Crewther. Die Einfuhrquoten gingen nicht in die Hände von Händlern, anderen Importeuren oder Einzelhändlern, die importieren wollten.

Politik prüft rechtliche Schritte

Der Handelsstreit ist auch für die Politik ein Thema. Neuseelands Handelsminister Todd McClay erklärte, dass Kanadas Weigerung, dem CPTPP-Handelsstreiturteil umfänglich nachzukommen, „zynisch“ sei. „Die Änderungen, die Kanada veröffentlicht hat, entsprechen nicht dem Urteil. Das anhaltende Versäumnis Kanadas, seinen rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, ist enttäuschend, aber wir haben nicht die Absicht, hier nachzugeben“, bekräftigte McClay. Der Minister will sich nun rechtlich für weitere Schritte beraten lassen. Die Regierung könnte die im Rahmen des CPTPP gewährten Zollzugeständnisse für kanadische Exporte nach Neuseeland zurückziehen, doch erscheint Analysten dies als unwahrscheinlich. „Neuseeland unterstützt Handelsregeln und nimmt seine Verpflichtungen gegenüber Handelspartnern ernst. Das erwarten wir auch von den Partnern“, erklärte McClay.

Kanada ein Wiederholungstäter

Neuseelands Molkereiverband warf Kanada vor, auch gegen Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) zu verstoßen. „Kanada schränkt nicht nur den Zugang zu seinem Markt ein, sondern wir sehen auch eine steigende Flut subventionierter kanadischer Milchexporte in andere Märkte, im Gegensatz zu früheren WTO-Rechtsentscheidungen“, monierte Crewther. Kanada sei ein „Wiederholungstäter bei der Missachtung der Handelsregeln“, und dies sollte allen seinen Handelspartnern Anlass zur Sorge geben. Auch die USA haben bereits gegen Kanada wegen eingeschränkter Marktzugangsmöglichkeiten für US-Milchprodukte im Rahmen des USA-Mexiko-Kanada-Abkommens (USMCA) geklagt. Auch hier war die Verteilung der Importquoten ein Streitthema, weil Einzelhändler, Food-Service-Betreiber und andere Importeure durch sie ausgeschlossen werden. Dieses Streitschlichtungsverfahren haben die USA allerdings verloren. AgE

Agrarhandel: Gesetzgeber gefordert
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07.05.2024 - 14:51
Agrarhandel: Gesetzgeber gefordert

Agrarhandel: Gesetzgeber gefordert

BERLIN. Die Diskussion um das „Erntegut-Urteil“ des Bundesgerichtshofs (BGH) reißt nicht ab. Vor den negativen Konsequenzen für seine Mitgliedsunternehmen warnte am Dienstag (7.5.) der Branchenverband „DER AGRARHANDEL“ (DAH). „Das BGH-Urteil zum Sortenschutz für Konsumware verlagert eine Problematik auf den Agrarhandel, die dort nicht richtig platziert ist“, kritisierte DAH-Geschäftsführer Martin Courbier. Die Frage der ordnungsgemäßen Lizenzabgabe für Saatgut sei ein Thema für Landwirte als Verwender des Saatguts und für Züchter als Inhaber des geistigen Eigentums an den Sorten.

„Wenn Nachbaugebühren nicht gezahlt werden, muss das Problem zwischen diesen beiden Parteien geklärt werden“, forderte Courbier. Das Urteil nehme jedoch die Agrarhandelsunternehmen in die Pflicht. Sie müssten dem BGH zufolge geeignete und verhältnismäßige Maßnahmen ergreifen, so dass nur Konsumware angenommen werde, die nach sortenschutzrechtlichen Grundsätzen erzeugt worden sei. Für den DAH-Geschäftsführer ist das der falsche Ansatz. Mittelfristig sei der Gesetzgeber gefragt. Notwendig seien Lösungen, „die die Agrarhandelsunternehmen nicht in die Situation bringen, sich zwischen die Stühle setzen zu müssen.“

Rechtssicher und unbürokratisch

Kurzfristig müssten nun Wege gefunden werden, die Anforderungen ab sofort rechtssicher und möglichst unbürokratisch umzusetzen. Dazu empfiehlt der DAH ebenso wie zuvor bereits der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seinen Mitgliedern, sich von den Landwirten eine Zusicherung einzuholen, dass sortenschutzrechtliche Vorgaben eingehalten wurden. „Der Landwirt, der sich an Recht und Gesetz hält, kann eine solche Erklärung ohne Sorge unterschreiben“, so Courbier. Die Zusicherung sei mit einer Vertragsstrafe verbunden, für den Fall, dass der Landwirt falsche Angaben mache. „Die Verletzung von Sortenschutzrechten ist kein Kavaliersdelikt, und der Agrarhändler muss sich für diesen Fall absichern“, warb der Verbandsgeschäftsführer um Verständnis. Nach seinem Dafürhalten sollten die Erklärungen noch vor der Erfassung eingeholt werden, damit Ware während der Ernte rechtssicher und ohne Zeitverzug angenommen werden kann.

Verschiedene Wege

Courbier zufolge nennt der BGH keine konkreten Maßnahmen, wie das Urteil umzusetzen ist. Daher werde es zukünftig verschiedene Wege geben, die darin enthaltenen Pflichten zu erfüllen. Der Geschäftsführer hält dies für sinnvoll, da die Agrarlandschaft deutschlandweit heterogen sei und Vertragsbeziehungen zwischen Landwirten und Agrarhändlern sehr individuell seien. Wichtig sei, dass die Lösungen datenschutz- und kartellrechtlich abgesichert und für den Agrarhändler sowie für den Landwirt mit wenig Aufwand verbunden seien. Courbier zeigte Verständnis für die ablehnende Haltung in der Landwirtschaft gegenüber weiterem bürokratischen Aufwand. Man müsse jedoch zur Kenntnis nehmen, dass die Agrarhändler dieses Urteil nicht erstritten hätten und ebenfalls mit erheblichem Mehraufwand konfrontiert seien. AgE

Roboter automatisiert Produktion
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07.05.2024 - 14:34
Roboter automatisiert Produktion

Roboter automatisiert Produktion

KEMPEN. Mit dem Agrarroboter „Davegi“ ist eine energieautarke und ressourcenschonende Gemüseproduktion über Photovoltaik möglich. Davon ist zumindest der Gründer des Startups AI.Land und Entwickler des ersten Prototypen, Josef Franko, überzeugt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Projekt mit 125.000 Euro gefördert. AI.Land bezeichnet „Davegi“ als „landwirtschaftliches Multitalent“. Es soll künftig ackern, säen, wässern, düngen und ernten.

Laut Franko lassen sich mit dem Prototypen sämtliche pflanzenbaulichen Prozesse von der Bodenbearbeitung bis hin zur Ernte präzise durchführen. „Und zwar je nach Bedarf der einzelnen Pflanze“, betont der Gründer, der mit dem System auf den Ökolandbau setzt. Durch die individuelle Behandlung lassen sich nach seinen Ausführungen Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser einsparen.

Die Vision des Unternehmens ist es, dass „Davegi“ auf 2.500 Quadratmetern pro Tag 60 Kisten mit insgesamt 600 Stück geerntetem Gemüse in zehn unterschiedlichen Sorten autonom und energieautark bestückt. Das Gemüse soll im Anschluss regional vermarktet werden. Ein Testfeld befindet sich derzeit in Planung. Aufgrund der kurzen Wege erhofft sich Franko EInsparungen beim Energieeinsatz. Dadurch will er zusätzlich zum autarken Betrieb mit Solarenergie die Treibhausgasbilanz im Gemüseanbau verbessern.

Höhere Erträge möglich

Für Franko ist mit dem halbmobilen Agrarroboter ein wichtiger Zwischenschritt in Richtung vollautomatisierter Landwirtschaft erreicht. „Mit dem Prototypen zeigen wir in einem ersten Schritt, dass eine durch Photovoltaik betriebene, energieautarke und vollautomatisierte Gemüseproduktion inklusive Feldlogistik möglich ist“, unterstreicht der AI.Land-Gründer. „Davegi“ erleichtere die Arbeit und erhöhe den Ertrag.

AI.Land will Ende 2024 das Pilotprojekt „RoboFeld“ starten. Dabei sollen der DBU zufolge in einem zweiten Schritt Familien aus der näheren Umgebung frisches Gemüse direkt vom Feld erhalten. Für seine Erfindung hatte AI.Land auf der Grünen Woche 2024 in Berlin den mit 5.000 Euro dotierten Innovationspreis Moderne Landwirtschaft erhalten.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde hob hervor, dass Fläche nur begrenzt zur Verfügung stehe. Vor diesem Hintergrund mahnte er einen nachhaltigen Umgang mit Land zugunsten des Klimaschutzes, für den Erhalt der Biodiversität und zur Sicherung der Ernährung an. AgE

13 EU-Länder nutzen den 148er
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07.05.2024 - 14:11
13 EU-Länder nutzen den 148er

13 EU-Länder nutzen den 148er

BERLIN. Staatliche Vorgaben für Milchlieferbeziehungen sind in Europa gang und gäbe. Wie die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mitteilte, deckten im Jahr 2016 verbindlich vorgeschriebene Verträge gemäß Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) 41% der europäischen Milchlieferungen in 13 Mitgliedstaaten ab. In Frankreich gebe es eine Regelung seit dem Jahr 2011, in Spanien seit 2012. Darüber hinaus finde Artikel 148 GMO Anwendung in Italien, Litauen, Ungarn, Slowakei, Kroatien, Zypern, Portugal, Bulgarien, Rumänien, Slowenien und Polen.

Die Bundesregierung räumt in ihrer Antwort ein, dass die Preisbildung auf dem EU-Milchmarkt unabhängig von der Anwendung des „148ers“ erfolge. Sie sei eng verknüpft mit der Preisbildung auf dem Weltmarkt und abhängig von Angebot und Nachfrage. Ob und inwieweit die Erzeugerpreise einzelner Milcherzeuger schwanken, hänge von deren individueller Risikoabsicherung sowie den Lieferbedingungen ab, heißt es in der Antwort. AgE

Litauen verschärft die Kontrollen
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07.05.2024 - 13:04
Litauen verschärft die Kontrollen

Litauen verschärft die Kontrollen

VILNIUS. Litauen verschärft die Kontrolle von Herkunftsdokumenten bei Gemüseimporten, um russische Einfuhren zu verhindern. Darauf hat das litauische Landwirtschaftsministerium am Dienstag (7.5.) hingewiesen. Es bestehe der Verdacht, dass russische Gurken und Tomaten mit gefälschten Ursprungsdokumenten über Polen nach Litauen gelangten. Laut dem Agrarressort setzt dies lokale Erzeuger einem „unlauteren Wettbewerb“ aus, da russische Produkte um ein Vielfaches billiger verkauft werden als europäische. Hinzu komme, dass Käufer die tatsächliche Herkunft der Waren nicht nachvollziehen können. „Wir hoffen, dass es nicht mehr die geringste Möglichkeit gibt, Gemüse aus Russland einzuführen, auf dessen Ursprungsdokumenten steht, dass es aus Polen stammt“, sagte der Leiter des litauischen Gartenbauverbandes (LŠA), Paul Andriejavas.

Der stellvertretende Landwirtschaftsminister Litauens, Vytenis Tomkus, drängte erneut auf EU-weite Beschränkungen für russische Agrarimporte. „Sobald Waren in den EU-Binnenmarkt gelangen, ist es sehr viel schwieriger, ihre Verbringung zu kontrollieren. Deshalb sollten wir versuchen, die Einfuhr dieser Waren zu begrenzen“, sagte Tomkus. Bereits im März hatte Litauen zusammen mit Lettland, Estland, Polen und der Tschechischen Republik die EU-Kommission aufgefordert, Einfuhrbeschränkungen gegen Russland und Belarus zu prüfen. AgE

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Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland. Die 51 Mitgliedsunternehmen engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.

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Der Verband

Die Mitgliedsfirmen des IVA entwickeln und vertreiben Pflanzenschutz- und Düngemittel für Landwirtschaft und Gartenbau, Biostimulanzien, Schädlingsbekämpfungsmittel für den Hygiene-, Haus- und Gartenbereich und sind im Bereich Pflanzenzüchtung aktiv.

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Fachbereiche

Im IVA gibt es die Fachbereiche Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien und Pflanzenzüchtung.

Themen

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Umwelt

Landwirtschaft und Umwelt sind eng verbunden. Welche Auswirkungen haben Pflanzenschutz - und Düngemittel sowie ihre Abbauprodukte auf Böden und Gewässer? 

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Ernährung

Die moderne Landwirtschaft sichert die Versorgung mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.

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Landwirtschaft in der Praxis

Die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert wächst stetig und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft wird also mehr produzieren müssen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten. Um diese Herausforderung zu meistern, werden Pflanzenschutz - und Düngemittel noch lange unverzichtbar bleiben.

Termine & Veranstaltungen

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über kommende Veranstaltungen des Industrieverbandes Agrar finden Sie hier!