Bundespräsident Steinmeier erinnert mit einer Rede und Veranstaltungen an den 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

9. Juni 2021


Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion ein Vernichtungskrieg. Mit 27 Millionen Toten, davon 14 Millionen Zivilistinnen und Zivilisten, hatte die Sowjetunion die meisten Opfer des Zweiten Weltkrieges zu beklagen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert in diesem Monat mit zahlreichen Terminen und einer Rede am 18. Juni an den deutschen Überfall und den Vernichtungskrieg.

Am 14. Juni 2021 besucht Bundespräsident Steinmeier die Gedenkstätte Lager Sandbostel (Landkreis Rotenburg/Wümme) in Niedersachsen. Im einstigen Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel waren mehr als 300.000 Kriegsgefangene interniert, darunter 70.000 Soldaten der Roten Armee. 2013 eröffnete dort dank des großen ehrenamtlichen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung. Bundespräsident Steinmeier wird im Gedenken an die Toten einen Kranz auf dem einstigen Lagerfriedhof niederlegen und mit drei Zeitzeugen sprechen, deren Väter dort gefangen gehalten wurden und starben. Insgesamt kamen mehr als drei Millionen sowjetische Soldatinnen und Soldaten in deutscher Gefangenschaft ums Leben.

Am 15. Juni 2021 verleiht Bundespräsident Steinmeier im Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die belarusische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Besonders in ihren Werken Der Krieg hat kein weibliches Gesicht und Die letzten Zeugen zeichnet sie eindrücklich die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges und das Leid der Zivilbevölkerung nach.

Am 16. Juni 2021 empfängt der Bundespräsident im Schloss Bellevue die Herausgeberinnen und Herausgeber der Edition Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (VEJ) und hält eine Rede. Die 16-bändige Edition, an der seit 2005 gearbeitet wurde, ist in diesem Jahr abgeschlossen worden. Sie versammelt über 5.000 Dokumente zum Holocaust, unter anderem zur Judenverfolgung in den besetzten sowjetischen Gebieten. Weißrussland und die Ukraine unter deutscher Besatzung gehörten zu den zentralen Tatorten des Holocaust.

Am 18. Juni 2021 um 11 Uhr eröffnet Bundespräsident Steinmeier mit einer Rede die Ausstellung Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst. Dies wird die zentrale Gedenkrede des Bundespräsidenten aus Anlass des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion sein. Er ist damit zugleich der erste Bundespräsident, der das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst besucht. Das heutige Museum ist der historische Ort, an dem am 8. Mai 1945 die Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet worden ist.

Am 22. Juni 2021, dem Jahrestag des Überfalls, legt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin einen Kranz am Sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide in Berlin-Pankow nieder. Der Bundespräsident gedenkt vor dem Denkmal der Mutter Heimat den vielen gefallenen sowjetischen Soldatinnen und Soldaten und den zivilen Opfern des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Das Ehrenmal Schönholzer Heide ist neben den in Treptow und Tiergarten gelegenen eines der drei großen sowjetischen Ehrenmäler in Berlin. Dort liegen die sterblichen Überreste von über 13.000 Offizieren und Soldaten der Roten Armee, die in der Schlacht um Berlin 1945 starben. Das Ehrenmal erinnert auch an die Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen.

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