Ein Gespräch mit Mathias Énard :
„Es gibt nicht den einen Islam“

Lesezeit: 6 Min.
Drei Jahre Damaskus, zwei Jahre Beirut, ein Jahr Teheran: Der französische Autor Mathias Énard, Jahrgang 1972, ist im Orient zu Hause, er spricht Arabisch und Persisch. Sein Roman „Boussole“ wird im kommenden Herbst auf Deutsch erscheinen.
Der Schriftsteller Mathias Énard, der gerade den Prix Goncourt gewonnen hat, kennt den Orient schon lange – und so gut, dass auch der Terror sein Bild nicht erschüttern kann. Seinen neuen Roman nennt er einen „Anti-Houellebecq“. Ein Gespräch.
Monsieur Énard, Ihr Roman „Boussole“, mit dem Sie gerade den Prix Goncourt gewonnen haben, erzählt von den halb halluzinierten, halb tatsächlichen Reisen eines Musikwissenschaftlers in den Orient. Von dem Roman Ihres Mitkonkurrenten Boualem Sansal und vor allem von Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ unterscheidet sich Ihr Buch durch seine Perspektive: Es tritt dem Orient und dem Islam nämlich nicht angstvoll, sondern mit Offenheit und Neugier entgegen. Wie politisch darf man Ihr Buch in diesen Tagen verstehen?
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