Herford (gär). Der Tod eines jungen Häftlings in der Justizvollzugsanstalt Herford (JVA) wirft viele Fragen auf. Constantin M. (21) war in der Nacht vom 30. auf den 31. August leblos in seiner Zelle aufgefunden worden. Laut Obduktion ist der junge Rumäne an einem Schock nach einer Bauchfellentzündung gestorben.
Recherchen der Neuen Westfälischen belegen aber, dass der Fall eine außergewöhnliche Vorgeschichte hat. Der Gefangene war in der JVA Herford in den letzten Monaten mehrfach aufgefallen. Er hatte immer wieder Gegenstände verschluckt, sich ätzende Substanzen in die Augen geschmiert und versucht, sich zu strangulieren. Zudem galt er als äußerst aggressiv gegenüber den Mitarbeitern.
Deshalb wurde er häufig isoliert, an allen Extremitäten gefesselt und in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht. Die JVA Herford stand den Problemen zeitweise offenbar rat- und hilflos gegenüber. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt in dem Fall. Auch das NRW-Justizministerium ist informiert.