Aktuelles – Stand 29.1.2016

Die Geschichte des Skandals

Im Juni 2013 begannen der britische Guardian und die amerikanische Washington Post, geheime Dokumente zu veröffentlichen, die sie vom früheren NSA-Mitarbeiter Edward Snowden bekommen hatten. Wie die Kontaktaufnahme von Snowden und den beteiligten Journalisten ablief, steht hier. Snowden selbst wurde in den USA der Spionage angeklagt und floh nach Russland ins Exil. Die beiden Zeitungen wurden im April 2014 für ihre Enthüllungen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Die von Snowden entwendeten Dokumente enthüllen ein weltweites Netz von Spionagesystemen. Sie zeigen, dass die amerikanische National Security Agency (NSA), die britischen Government Communications Headquarters (GHCQ) und ihre Partnerdienste jede Form elektronischer Kommunikation überwachen wollen. Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Wer überwacht, spioniert und hackt: Im Zentrum des Skandals stehen die NSA und der britische Geheimdienst GCHQ. Zu den engsten Partnern der USA und Großbritannien gehören Kanada, Australien und Neuseeland, zusammen bilden sie die Five Eyes.

Weitere Länder arbeiten mit diesen fünf zusammen, darunter Deutschland, Schweden, Frankreich, Belgien oder auch Japan und Südkorea. Sie alle profitieren von den Erkenntnissen insbesondere der Five Eyes und liefern ihnen eigene Informationen. 

Wer überwacht, ausspioniert und gehackt wird:  

Die Ziele: Die Geheimdienste wollen Verdächtige finden, die sie bisher nicht kannten. Dazu analysieren sie die vielen Metadaten, also wer wann mit wem in Kontakt steht. "Man braucht den Heuhaufen, um darin die Nadel zu finden", hat der ehemalige NSA-Direktor Keith Alexander das Prinzip beschrieben

Die NSA und die GCHQ spionieren aber auch gezielt einzelne Unternehmen und Spitzenpolitiker aus. Es geht ihnen also nicht nur um die Terrorbekämpfung, sondern auch um die eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen.

Ein ganz anderes Ziel für die nächsten Jahre ist es, kommerzielle und andere Verschlüsselungssysteme zu brechen – mithilfe von Technik oder auch Spionen, die in Unternehmen für Verschlüsselungstechnik eingeschleust werden sollen. Das geht aus einem "mission statement" für die Zeit von 2012 bis 2016 hervor, das die New York Times veröffentlicht hat.