Yann Moix’ Antisemitismus :
Abrechnung in Frankreich

Von Niklas Bender
Lesezeit: 5 Min.
Yann Moix sieht sich unter anderem mit antisemitischen Zeichnungen und Texten aus seiner Vergangenheit konfrontiert.
Trotz seiner Provokationen und Eklats gilt Yann Moix als ernstzunehmender Autor. Nun kommen neue Polemiken auf: Neben antisemitischen Zeichnungen und Texten geht es auch um Freundschaften mit Rechtsextremen.

Das Magazin „Marianne“ behauptete in seiner vorletzten Ausgabe, dass französische Politiker heutzutage unter einem Mangel vor allem an literarischer Kultur litten; unter den Beispielen glänzen die Expräsidenten Nicolas Sarkozy mit seinem Feldzug gegen die „Prinzessin von Clèves“ und François Hollande mit seiner Ferienlektüre „Die Geschichte Frankreichs für Anfänger“. Dennoch genießen Schriftsteller im Nachbarland weiter ein Prestige, das lukrativ sein kann. Die Prominenten unter ihnen erhalten Kommentatorenposten in Presse, Fernsehen und Radio: Zuletzt hat Christine Angot in der Sendung „On n’est pas couché“ (mit Laurent Ruquier, France 2) Aufsehen erregt, Frédéric Beigbeder durfte die Magazine „Elle“ und „Paris Match“ mit Beiträgen bereichern. Journalisten wiederum beeilen sich, Schriftsteller zu werden: Im Medienzirkus lohnt literarischer Lorbeer.

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