Ex-Bayern-Star Paulo Sérgio: „Mané ist eben kein Ronaldo“

Paulo Sérgio spielte von 1999 bis 2002 für den FC Bayern

Paulo Sérgio spielte von 1999 bis 2002 für den FC Bayern

Foto: nordphoto GmbH / Kokenge
Von: Nico Linner

„Er wird schnell wieder zu seiner Topform finden, da habe ich keine Zweifel!“

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) stärkte seinem Superstar Sadio Mané (30) den Rücken vor dem wichtigen Liga-Spiel am Freitag gegen Leverkusen.

Ex-Bayern-und-Bayer-Star Paulo Sérgio (53) spricht im BILD-Interview über Mané und die beiden Krisen-Klubs.

BILD: Bayern oder Leverkusen, wessen Situation überrascht Sie mehr?

Paulo Sérgio: „Die von Leverkusen! Denn anders als Bayern, haben sie alle wichtigen Spieler gehalten, sich sogar verstärkt. Jeder dachte, dieses eingespielte Team würde super starten und wirklich versuchen können, Meister zu werden. Bis jetzt ist Bayer die Enttäuschung der Saison!“

BILD: Wie erklären Sie sich Bayers Absturz?

Sérgio: „Die Jungs sind zu locker. Auch nach einer Super-Saison darfst du die Konzentration nicht verlieren. Wenn Spieler entspannt sind und denken, jeden Moment den Schalter umlegen zu können, täuschen sie sich. Das klappt nicht, du verlierst wahnsinnig schnell viele Spiele und irgendwann wird es gefährlich.“

BILD: Für wen ist die Situation gefährlicher – Seoane oder Nagelsmann?

Sérgio: „Für Seoane! Bei Bayern ist die Situation nämlich ganz anders: Erstmal ist so ein kleines Tief nach zehn Meisterschaften in Folge ganz natürlich. Und dann haben sie mit Lewandowski einen ihrer wichtigsten Spieler verloren, spielen ein neues System und müssen einige Neue integrieren.“

BILD: Momentan hakt es bei Bayern an der Chancenverwertung. Vor allem bei Star-Einkauf Mané, der schon fünf Pflichtspiele ohne Treffer ist...

Sérgio: „Sadio kommt von einem Verein, wo er sich mit Salah und Firmino den Druck des Toreschießens aufgeteilt hat. Jetzt ist der Superstar und hat den Druck fast allein. Aber so gut er als Spieler auch ist – er braucht seine Kollegen. Mané ist eben kein Ronaldo, der Spiele allein entscheiden kann. Die Mannschaft muss ihm helfen, so wie Mané auch fürs Team arbeitet.“

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BILD: Bayern muss den Tor-Druck auf mehrere Schultern verteilen?

Sérgio: „Genau. Diese Gier nach Toren, die Lewandowski hatte, müssen sie sich aufteilen. Spieler, die eigentlich keine Strafraum-Stürmer sind, müssen vor dem Tor Verantwortung übernehmen.“

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