Geld mit Zinsen anlegen Wie Sie Ihr Spargeld richtig investieren und gute Zinsen finden

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Geld mit Zinsen anlegen - Wie Sie Ihr Spargeld richtig investieren und gute Zinsen finden

Sichere Geld­anlage. Die richtige Wahl fürs Spargeld bringt auch gute Zinsen. © Getty Images / Dmitrii Guzhanin

Viele wollen ihr Geld sicher anlegen und die Zinsen sind wieder hoch. Wir zeigen, für wen sich Zins­anlagen lohnen. Unser Sparrechner berechnet Rendite und Start­kapital.

Mit Zinsen sparen

Wer sein Geld anlegen möchte, muss zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite abwägen. Hohe Sicherheit und hohe Rendite gehen ebenso wenig zusammen wie schnelle Verfügbarkeit und höchste Rendite. Wer stets rasch an sein Geld kommen möchte, muss bei der Rendite Abstriche machen.

Die beiden wesentlichen Zins­anlagen unterscheiden sich vor allem in ihrer Verfügbarkeit.

Unterschied Zinsen und Rendite

Bei fest­verzins­lichen Spar­produkten der Banken (Fest­gelder oder Spar­briefe) steht der Ertrag von Anfang an fest, und die jähr­liche Rendite entspricht meist dem vom Anbieter genannten nominalen Zins. Wenn die Gutha­benzinsen mehr als einmal im Jahr gutgeschrieben werden, fällt die Rendite höher aus als der Nominalzins, weil die Zinsen dann im weiteren Verlauf mitverzinst werden.

Die Rendite fällt geringer aus als der genannte Zins, wenn bei mehr­jährigen Zins­anlagen die Zinsen nicht jähr­lich ausgezahlt oder gutgeschrieben und im Folge­jahr mitverzinst werden, sondern immer nur auf den ursprüng­lichen Anla­gebetrag berechnet und erst am Ende der Lauf­zeit gezahlt werden. Die Erträge dieser Produkte sind auch erst am Ende der Lauf­zeit zu versteuern, was nach­teilig sein kann. Solche Angebote führt test.de daher nicht auf.

Eine sichere Geld­anlage finden

Unsere ständig aktualisierten Vergleiche der Spar­angebote von Kredit­instituten zeigen Ihnen, wo Sie sicher Zinsen für ihr Geld finden, das Sie anlegen möchten.

Das bieten die Zins­vergleiche auf test.de

In unseren Zins­produkt-Daten­banken können Sie bequem die besten Zins­konditionen für unterschiedliche Lauf­zeiten und Anla­gebeträge sortieren. Bei den Tages­geld­angeboten erfahren Sie zudem, welche Banken bereits über einen längeren Zeitraum gute Zinsen bieten.

Vergleich Tages­geld. Hier finden Sie die Zins­konditionen für unterschiedliche Anla­gebeträge von 113 ausgewählten Tages­geld­angeboten (Vergleich Tagesgeldkonten).

Vergleich Fest­geld und Spar­brief. Diese Daten­bank enthält die Zins­konditionen für Lauf­zeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren von 927 Fest­zins­angeboten (Vergleich Festgeld und Sparbriefe).

Vergleich ethisch-ökologische Zins­anlagen. Hier finden Sie die Zins­konditionen von 117 Tages­geldern, Fest­geld­angeboten und Spar­briefen mit unterschiedlichen Lauf­zeiten. Alle Angebote haben einen ethisch-ökologischen Hintergrund (Vergleich ethisch-ökologische Zinsanlagen).

Strategie der Zinstreppe

Um das Spargeld klug anzu­legen, raten wir zu einer Zinstreppe als Anlagestrategie. Dabei teilen Sie das Kapital in gleich großen Beträgen auf Fest­geld­konten mit unterschiedlichen Lauf­zeiten zwischen ein und fünf Jahren. Wenn das erste Fest­geld nach einem Jahr ausläuft, kann die Summe zu den dann geltenden Konditionen wieder für fünf Jahre angelegt werden. Das Gleiche geschieht Jahr für Jahr mit den nächsten auslaufenden Fest­geldern. Damit sichern Sie sich gute Renditen und bleiben flexibel.

Sichere Zinsen in der Daten­bank

Die Stiftung Warentest prüft alle Zins­angebote auf bedenk­liche Neben­bedingungen und nimmt entsprechende Angebote nicht in die Daten­bank auf. Dazu gehören Lock­angebote mit kurzen Lauf­zeiten, nied­rigen Anla­gebeträgen oder Angebote mit Zusatz­kosten oder -bedingungen.

So schützen Sie sich vor Fest­geld­betrug

Derzeit haben Zins­betrüger Hoch­konjunktur. Sie werben im Internet für attraktiv verzinste Fest­geld­angebote bei Banken mit europäischer Einlagensicherung. Vertrauen Sie nur den sechs Zinsportalen, die wir listen, wobei wir auch hier von mehr als der Hälfte der dort vermittelten Banken abraten. Stiftung Warentest erklärt, wie sich Sparer schützen können, nennt alle Banken, die wir nicht empfehlen und dokumentiert unseriöse Anbieter auf der Warnliste Geld­anlage.

Wie Sie Ihr Geld richtig anlegen

Aktien bieten gute Rendite­chancen, bringen aber keine Sicherheit. Für Aktienfonds empfehlen wir zehn Jahre Mindest­anlagedauer, damit genug Zeit bleibt, Börsencrashs auszusitzen. Wer diesem Rat folgt, muss also auch Abstriche bei der Liquidität machen.

Sicherheit zuerst: Tages- und Fest­geld­konten

Manchmal geht Sicherheit vor Rendite. Ein Tages­geld­konto für eine „Notfall­reserve“ ist immer sinn­voll. Wir empfehlen, mindestens zwei bis drei Netto­gehälter auf so einem Konto zu parken. Das Geld liegt dort getrennt vom Giro­konto und ist trotzdem jeder­zeit verfügbar.

Auch ein fester Betrag, der in den nächsten Monaten oder Jahren gebraucht wird, etwa für den Kauf eines Autos oder einer Immobilie, sollte nicht in Anlagen mit deutlichen Kurs­schwankungen wie Aktienfonds oder ETF-Anlagen gesteckt werden. Hier sind Fest­geld- oder Tages­geld­konto ebenfalls die passende Wahl.

Vermögens­aufbau planen

Beim lang­fristigen Vermögens­aufbau sind zwar Angebote mit hohen Rendite­chancen wie Aktienfonds empfehlens­wert. Ein Teil des Vermögens sollte aber so angelegt sein, dass der Wert wenig schwankt. Auch da eignen sich Tages- und Fest­geld. Diesem Prinzip folgt unser Pantoffel-Portfolio. Es kombiniert Zins­anlagen und Aktienfonds. Je höher die eigene Risikoneigung ist, desto höher kann der Aktien­anteil sein. Es gibt dafür gute und güns­tige Aktien-ETF. Was es ausmachen kann, auch nur einen kleinen Prozent­satz von ihnen mit Tages- und Fest­geld zu mischen, haben wir in unserem Special Sparanlagen plus Aktien dargestellt.

Die Einlagensicherung prüfen

In unsere Zins­vergleiche nehmen wir nur Angebote auf, bei denen eine ausreichende Einlagensicherung für den Pleitefall gewähr­leistet ist. So berück­sichtigen die Tester zum Beispiel nur Banken aus wirt­schafts­starken EU-Staaten sowie Norwegen und Groß­britannien. Die Einlagensicherung dieser Länder hat sich in Krisen bewährt oder scheint nach den Erfahrungen der Vergangenheit auch für eine größere Bankenpleite gerüstet. Eine Sicherung von 100 000 Euro Spargeld pro Kunde ist das Minimum. Sie können im Vergleich Festgeld und Sparbriefe sowie im Vergleich Tagesgeld mithilfe unseres Einlagensicherungs­rechners prüfen, wie und wo Ihr Geld im Fall einer Bankenpleite geschützt ist.

Angebote, die wir nicht empfehlen

Im Vergleich Festgeld und Sparbriefe sowie im Vergleich Tagesgeld finden Sie eine Tabelle mit Banken, die nicht alle Bedingungen für unseren Zins-Vergleich erfüllen („nicht empfehlens­wert“). Darunter sind viele Banken, deren Produkte Anleger im Internet über Zins­platt­formen wie Check24, Welt­sparen oder Zinspilot abschließen können.

Sicher anlegen in Europa

Finanztest empfiehlt nur Tages- und Fest­geld­angebote von Banken und Ländern mit sehr guter Wirtschaftskraft. Sie sind grün markiert. Töchter russischer Banken, die in der EU und Deutsch­land ansässig sind, haben wir wegen des Angriffs Russ­lands auf die Ukraine aus unseren Zins­vergleichen gestrichen.

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© Stiftung Warentest

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 22.03.2024 um 17:15 Uhr
    UnitPlus CashPlus und Quirion Cash-Invest

    @Moppelkotze38: Vielen Dank für den interessanten Vorschlag. Wir leiten ihn an die Redaktion weiter.

  • Moppelkotze38 am 20.03.2024 um 20:38 Uhr
    Produkte UnitPlus CashPlus und Quirion Cash-Invest

    Könnte man vielleicht mal die Tagesgeldalternativen von UnitPlus CashPlus und Quirion Cash-Invest mal näher beleuchten bzw. testen? Insbesondere UnitPlus CashPlus finde ich ein spannendes Produkt.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.02.2024 um 13:36 Uhr
    Banken / Rating für Wirtschaftskraft des Landes

    @BIN-X: Die gesetzliche Einlagensicherung des jeweiligen Landes muss mindestens 100.000 Euro je Anleger und Bank gewährleisten. Dementsprechend empfehlen wir erstens nur Angebote von Banken in der EU und EWR und zweitens insbesondere nur von Banken aus Ländern mit sehr gutem Länderrating der 3 großen Ratingagenturen S&P, Moodys und Fitch, also guter Wirtschaftskraft. Nur deren Einlagensicherungssysteme halten wir derzeit für so stabil, dass sie auch im Falle einer größeren Bankenpleite Anleger so zeitnah entschädigen könnten, wie es im EU-Recht vorgeschrieben ist.

    Unsere Testkriterien finden Sie hier:
    www.test.de/Festgeld So haben wir getestet (Punkt 2)

    Eine Tabelle mit dem Länder-Rating finden Sie hier:
    www.test.de/Festgeld Sicher anlegen in Europa (Punkt 4)

    Das Länder-Rating für GB spricht für eine sichere Anlage, trotz des Ausstiegs aus der Europäischen Union. Aufgrund des Wechselkursrisikos sollten Sparer einen deutlichen Puffer einplanen und maximal 80 000 Euro anlegen.

  • BIN-X am 03.02.2024 um 18:44 Uhr
    "Nicht empfehlenswert???"

    F. L., I, P(ortugal), E (Spanien) z.B. sind nicht empfehlenswerte EU-Länder während Drittländer wie GB und die CH "grün" sind in der Grafik von Stiftung Warentest. Was sind dafür genau die Kriterien? Das verstehe ich nicht, gerade wenn man weiß, dass z.B. F eine der höchsten Schulden in der EU hat. Beim schnellen überfliegen des Artikels habe ich nichts gelesen. In sofern: Wer weiß es?

  • rapp_joachim am 13.01.2024 um 10:30 Uhr
    Wohnort unbekannt

    Ich wollte gerade ein Konto bei der Isbank eröffnen. Das ist daran gescheitert, dass unsere Adresse von der im Webformular hinterlegten Eingabeüberprüfung als "nicht existent" deklariert wurde :-)