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Wissenschaft Stoffwechsel

Männer brauchen andere Medikamente als Frauen

Ein Großteil der untersuchten Stoffwechselprodukte zeigte geschlechtsspezifische Unterschiede. Ein Beweis dafür, dass Frauen und Männer etwa Medikamente anders in ihrem Körper verarbeiten Ein Großteil der untersuchten Stoffwechselprodukte zeigte geschlechtsspezifische Unterschiede. Ein Beweis dafür, dass Frauen und Männer etwa Medikamente anders in ihrem Körper verarbeiten
Ein Großteil der untersuchten Stoffwechselprodukte zeigte geschlechtsspezifische Unterschiede. Ein Beweis dafür, dass Frauen und Männer etwa Medikamente anders in ihrem Körper vera...rbeiten
Quelle: pa/beyond/beyond foto
Auf molekularer Ebene sind Männer und Frauen sehr unterschiedlich. Das hat Folgen für die medikamentöse Behandlung der Geschlechter.

Forscher des Helmholtz Zentrums München haben erhebliche Unterschiede bei Stoffwechselprodukten im Blut von Frauen und Männern entdeckt. Deshalb müsse die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Therapien und Medikamenten vorangetrieben werden, schreiben die Wissenschaftler im Journal "PLoS Genetics".

An der repräsentativen Untersuchung beteiligten sich mehr als 3000 Menschen. Sie ist Teil der größeren Kora-Studie, die seit 20 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg untersucht, um Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen zu erforschen.

Epidemiologen, Bioinformatiker und Biochemiker wirkten an der Untersuchung mit. Es sei die weltweit erste Studie, die fachübergreifend genetische Einflüsse auf den geschlechtsspezifischen Stoffwechsel untersuche, sagte der Biochemiker Prof. Jerzy Adamski.

Unterschiede zwischen Frauen und Männern fanden sich bei 101 von 131 untersuchten Stoffwechselprodukten, vor allem bei Lipiden und Aminosäuren. Die Forscher verknüpften nun genetische Daten und Stoffwechsel-Profile aufgrund von Berechnungen des Bioinformatikers Prof. Karsten Suhre. Dies ermögliche neue Erkenntnisse in die Ursachen und den Verlauf bestimmter Krankheiten, hieß es.

Zugleich könne dies Ansätze für neue Therapien und Medikamente bieten, so die Experten. Außerdem könnten auf dieser Grundlage Marker für die Früherkennung von Krankheiten entwickelt werden.

"In ihrem molekularen Profil müssen Männer und Frauen in zwei komplett unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden", schreiben die Epidemiologen Professor Thomas Illig und Kirstin Mittelstrass. "Das heißt, dass wir auch geschlechtsspezifische Ansätze für die Behandlung von Krankheiten brauchen."

Als nächstes wollen die Wissenschaftler eine größere Anzahl von Stoffwechselprodukten untersuchen und die Ergebnisse anhand weiterer Studien mit anderen Teilnehmern bestätigen.

dpa/db

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