Tipps und Tricks Wohnmobil mieten und Mietcamper
So klappt's mit Wohnmobil mieten

Wer kein eigenes Wohnmobil hat, aber dennoch Lust hat zu campen, dem ist ein Mietmobil zu empfehlen. promobil erklärt, worauf bei der Miete zu achten ist und welche Stolpersteine für Einsteiger zu umgehen sind.

Camper mieten Urlaub
Foto: Adobe Stock

Im Campervan oder Wohnmobil Urlaub zu machen ist eine tolle Sache, denn man kann fahren, wohin man will und gleich dort bleiben. Für diejenigen, die sich ein teures Reisemobil nicht leisten können, gibt es eine geeignete Lösung: ein Mietmobil. Wer nach einem Mietfahrzeug sucht, hat dabei mehrere Möglichkeiten.

Urlaubsplanung

Wer bietet Reisemobile zum Mieten an?

Manches muss man ausprobieren, bevor man weiß, ob es gefällt. Das trifft genauso auf Campingurlaub zu. Doch da haben wir schon den Haken an der Sache: Kaum jemand wird sich aufs Geratewohl einen Campingbus oder ein Wohnmobil zulegen – auch keinen Gebrauchten –, um erste Erfahrungen zu sammeln. Und nicht jeder kann sich einen Bus von Freunden ausleihen. Also bleibt nur eins: Probe-Campen mit einem Mietbus.

Wer das nicht nur während eines zweiwöchigen Urlaubs machen will, hat beim Anbieter Roadsurfer beispielsweise die Möglichkeit eines "Camper-Abos" mit drei, sechs oder zwölf Monaten Laufzeit ab 799 Euro pro Monat. Fall Nummer zwei: Man hat schon einen Bus, will aber die USA oder Australien erkunden – auch dann lohnt es sich, zu mieten.

Camper mieten Roadtrip
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Die große Freiheit lockt – mit einem Mietbus auch an exotischen Reisezielen wie hier in Australien.

Es bietet sich an, die Recherche bei einschlägigen Adressen in der Nähe zu starten: auf einer Freizeitfahrzeugmesse oder bei regionalen Handelsbetrieben, die Fahrzeuge meistens ebenfalls zur Miete anbieten. Hier kann man sich in aller Ruhe mit den verschiedenen Grundrissen und Ausbauten vertraut machen. Einfach mal in der Sitzgruppe Platz nehmen und das Fahrzeug auf sich wirken lassen, das vermittelt einen ersten Eindruck.

Neben den Handelsbetrieben gibt es einige große überregionale Vermietketten wie die ADAC-Wohnmobilvermietung, McRent, Intercaravaning-Rent, Rent and Travel oder die Deutsche Reisemobilvermietung DRM.

Der Vorteil großer Mietketten liegt unter anderem darin, dass sie viele Mietstationen betreiben, das Angebot entsprechend groß ist und so die Chance auf das passende Fahrzeug zum Wunschtermin steigt. Vermietplattformen im Internet arbeiten oft mit mehreren Anbietern zusammen und fungieren als Vermittler zwischen Mieter und Vermieter.

Große Wohnmobil-Vermietungen

Hier finden Sie das passende Wohnmobil zur Miete und können sich über Preise und Konditionen informieren.

Wer sich für eine spezielle Fahrzeugkategorie interessiert, etwa (auch historische) Bullis, wird bei Vermietern wie Ahoi-Bullis fündig. Für alle, die im Ausland mieten möchten, gibt es dort eine Auflistung der Länder mit Mietstationen. Sharing ist eine weitere Möglichkeit, das heißt: Mieten von privat. Mehr dazu finden Sie weiter unten im Artikel.

Ein Überblick über die größten Vermietungen für Campingfahrzeuge in Deutschland:

1. ADAC Wohnmobilvermietung

  • Mietstationen Inland: 90
  • Flottengröße: ca. 2.500 Fahrzeuge
  • Mindestmietdauer: vorbehaltlich der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, keine Mindestmietdauer, Ausnahme sind Schulferien
  • Freikilometer/Tag: 300 km pro Nacht, ab 14 Nächten unbegrenzte Kilometeranzahl (auch abhängig vom Angebot)
  • Versicherung: Vollkasko mit 1.500 Euro Selbstbehalt pro Schadensfall
  • Kaution: 1.500 Euro
  • Übergabepauschale: 159 Euro
  • Mindestalter der FahrerIn: 21 Jahre (Voraussetzung: 1 Jahr im Besitz des Führerscheins), bei Luxusklasse abweichend

2. Roadsurfer

  • Mietstationen Inland: 24
  • Mietstationen Ausland: 75
  • Flottengröße: ca. 7.800 Fahrzeuge
  • Mindestmietdauer: 3 Nächte
  • Freikilometer/Tag: unbegrenzt
  • Versicherung: Vollkasko mit 1.500 Euro Selbstbehalt
  • Kaution: 800 Euro
  • Servicepauschale: 99 Euro
  • Mindestalter der FahrerIn: 18 und über ein Jahr in Führerscheinbesitz (bis 23 Jahren höherer Selbstbehalt)

3. McRent

  • Mietstationen Inland: 41
  • Mietstationen Ausland: 64
  • Flottengröße: über 2.800 Fahrzeuge (variiert, da Flottenfahrzeuge maximal 2 Jahre alt sind)
  • Mindestmietdauer: 7 Nächte in der Nebensaison, 10 Nächte in der Hauptsaison
  • Freikilometer/Tag: unbegrenzt
  • Versicherung: Vollkasko mit 1.500 Euro Selbstbehalt
  • Kaution: 1.500 Euro
  • Servicepauschale: 149 Euro, ggf. mehr in der Premium-Klasse
  • Mindestalter der FahrerIn: 21 Jahre, bei Fahrzeugen der Premium-Klasse 25 Jahre

4. Rent and Travel

  • Mietstationen Inland: 190
  • Mietstationen Ausland: 17
  • Flottengröße: ca. 2.500 Fahrzeuge
  • Mindestmietdauer: 6 Nächte, bis zu 13 Nächte teilweise während der Hochsaison (stationsabhängig), Ausnahme: Last-Minute- und Flexi-Deals
  • Freikilometer/Tag: 300 km pro Nacht, ab 15 Nächten unbegrenzte Kilometeranzahl
  • Versicherung: Vollkasko mit 1.500 Euro Selbstbehalt
  • Kaution: 1.500 Euro
  • Servicepauschale: 150 Euro
  • Mindestalter der FahrerIn: 21 Jahre, bei Fahrzeugen über 3,5 Tonnen 25 Jahre

5. Deutsche Reisemobilvermietung

  • Mietstationen Inland: 14
  • Mietstationen Ausland: 1 in Wien
  • Flottengröße: ca. 400 Fahrzeuge
  • Mindestmietdauer: 7 Nächte in der Nebensaison, 10 Nächte in der Hauptsaison
  • Freikilometer/Tag: unbegrenzt
  • Versicherung: Vollkasko mit 1.500 Euro Selbstbehalt
  • Kaution: 1.500 Euro
  • Servicepauschale: 120 bis 165 Euro (abhängig von der Fahrzeugkategorie)
  • Mindestalter der FahrerIn: 21 Jahre

Mietpreise

Was soll’s denn kosten? Die Gretchenfrage beim Mieten ist nicht pauschal zu beantworten. Schauen wir uns zunächst die Fahrzeugklassen an. Campingbusse ohne Bad sind günstiger als ihre großen Brüder mit Nasszelle und festen Betten. Welche Kategorie in Frage kommt, hängt von den eigenen Ansprüchen, der Zahl der Mitreisenden und nicht zuletzt dem Reiseziel ab.

Stärker noch hängen die Preise jedoch von der Saison ab: Die Sommermonate Juli und August sind mit Abstand am teuersten, Schulferienzeiten kommen gleich danach.

Die Mietdauer beeinflusst den Preis ebenfalls, manche Anbieter versprechen Rabatte ab einer gewissen Anzahl an Miettagen. Ein paar Preisbeispiele: Ein Campingbus mit Bad kostet bei McRent für zwei Wochen in der Hauptsaison rund 2.000 Euro, in der Nebensaison rund 1.100 Euro. Für einen Bus ohne Bad legt man beim selben Anbieter für zwei Wochen Hauptsaison 1.853 Euro hin, für die Nebensaison 1.015 Euro. Übrigens: In der Hauptsaison sind Mindestmietdauern eher die Regel als die Ausnahme, in der Nebensaison sind auch Kurzmieten möglich.

Nicht immer können Preise eins zu eins miteinander verglichen werden, denn was an Leistung inklusive ist, bestimmt jeder Anbieter selbst. Das fängt bei den Freikilometern an – bei manchen unbegrenzt, bei anderen ab einer bestimmten Zahl aufpreispflichtig – und geht weiter mit der Campingausstattung an Bord. Gerade in Übersee benötigt man ja immer volle Ausstattung vom Vermieter, in Europa kann man eigene Ausrüstung mitnehmen.

Fahrradträger und Campingmöbel wie Tisch und Stühle müssen meist hinzugebucht werden. Servicepauschalen für Übergabe und Reinigung kommen in vielen Fällen noch hinzu.

Der Zeitpunkt der Buchung spielt auch eine Rolle. Frühbucherrabatte kann nutzen, wer schon Monate vorher weiß, wann er auf Tour gehen will. Wer zu lange wartet, zahlt mehr und muss mit dem vorliebnehmen, was noch da ist. Gerade die Sommermonate sind schnell ausgebucht, also möglichst früh aktiv werden. Spontane haben die Möglichkeit, kurzfristig im Internet nach Buchungslücken zu suchen. So kann man ein Schnäppchen machen, trägt aber das Risiko, leer auszugehen. Es lohnt sich, einen Blick auf Aktionen wie die "Campervan Rallye" von Roadsurfer zu werfen. Dabei handelt es sich um ein begrenztes Angebot von One-Way-Mieten, Kostenpunkt: 99 Euro für sieben Tage.

Ein Kostenfaktor, der oft unterschätzt wird, ist die Versicherung des Mietfahrzeugs. Bei vielen Anbietern ist sie bereits im Angebotspreis inkludiert, jedoch nicht bei allen – Kleingedrucktes lesen! Und wenn man sich da schon durchwühlt: Auch der Selbstbehalt im Schadensfall ist nicht überall gleich, er beträgt oft bis zu 1.500 Euro. Dellen und Parkrempler sind gerade bei ungeübten Fahrern schnell passiert. Ratsam ist es daher, eine Selbstbehalt-Reduzierungs-Versicherung abzuschließen, eine sogenannte CDW (Collision Damage Waiver). Die bemisst sich an Mietpreis und -dauer und lohnt daher bei kürzeren Trips.

Welches Wohnmobil passt zu mir?

Skiurlaub in einem Bus mit zugigem Aufstelldach? Ist eher was für Hardcore-Fans. Beim Städtetrip hingegen bieten schlanke, Parkhaus-taugliche Busse durchaus Vorteile – und schonen die Urlaubskasse.

Camper mieten Urlaub
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Einige Vermieter bieten auch historische Bullis an.

Welche Art von Campingfahrzeug und welche Aufbauform eignet sich für mich? Wer vier oder mehr Schlafplätze benötigt, ist mit einem geräumigen Alkoven gut beraten, während Paare mit Campingbussen oder Teilintegrierten bestens bedient sind. Integrierte versprechen besonders viel Komfort und Wintertauglichkeit. Wer sich mit Wohnmobilen und deren Grundrissen schon auskennt, kann bedenkenlos online buchen. Neulinge sollten sich das Fahrzeug vor Ort ansehen und überprüfen, ob es zu den eigenen Anforderungen passt.

Ein anderes Auswahlkriterium ist der Führerschein. Mit der alten Version darf man so gut wie jedes gängige Wohnmobil bis zu 7,5 Tonnen fahren – so schwer darf das Fahrzeug maximal sein. Anders verhält es sich für die jüngere Generation, die nach 1999 den Führerschein gemacht hat: Hier liegt die Grenze bei 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.

Ratgeber Wohnmobil mieten
Andreas Becker
Wie viele feste Betten braucht man, wie groß darf das Mobil sein? Eine gute Beratung hilft, das passende Mietfahrzeug für den Urlaub zu finden.

Gut versichert unterwegs

Eine Versicherung ist Bestandteil des Mietpreises, jedoch muss man dabei die Selbstbeteiligung im Auge behalten. Parkrempler sind schnell passiert, vor allem wenn man im Umgang mit großen Fahrzeugen ungeübt ist. Ein Selbstbehalt von 1.500 Euro ist dann schnell aufgezehrt. Daher kann es sich lohnen, eine Zusatzversicherung zur Reduzierung der Selbstbeteiligung abzuschließen (im Versicherungsjargon auch "Selbstbehalt-Reduzierung CDW" genannt – CDW steht für Collision Damage Waiver).

Zusatzversicherungen werden von allen großen Vermietungen angeboten. Als Faustregel gilt: Je kürzer die geplante Reise, desto sinnvoller ist es, den Selbstbehalt zu reduzieren. Da die Zusatzversicherung tageweise berechnet wird, lohnt sich die Investition bei mehrwöchigen Reisen nicht mehr.

Darauf sollten Sie beim Buchen achten

Der Buchungszeitpunkt spielt bei der Miete eine wichtige Rolle. Generell gilt: Je früher man bucht, umso besser stehen die Chancen, noch das Wunschfahrzeug zum Wunschtermin zu bekommen. Gerade Familienfahrzeuge mit vier Betten sind heiß begehrt und in der Hauptsaison schnell ausgebucht.

Ratgeber Wohnmobil mieten
Indie Campers
Eine Besonderheit von Indie Campers: Die Campingbusse werden eigens für die Vermietung gebaut.

Obendrauf kommt noch die Servicepauschale. Zum Service sollte unter anderem die Bereitstellung des Fahrzeugs gehören, die eine gründliche Einweisung ins Fahrzeug bei der Mietfahrzeug-Übergabe beinhaltet sowie die Camping-Grundausstattung mit Gas, Stromkabel und Auffahrkeilen. Auch die mitgelieferte Ausstattung differiert: Beim einen Vermieter sind Campingmöbel und Fahrradträger dabei, beim anderen nicht.

Gibt man das Mietmobil nicht besenrein zurück, können auch noch Reinigungspauschalen anfallen, die je nach Grad der Verschmutzung variieren – besonders teuer wird’s übrigens, wenn man die Toilettenkassette nicht selbst entleert.

Ebenfalls beachten: Vor allem in der Hauptsaison sind Mindestmietdauern von 14 Nächten mit definierten Abhol- und Abgabetagen Standard. Dass das auch anders geht, zeigt das Vermietportal Roadfans. Anders als üblich kann man hier die Fahrzeuge zu jedem beliebigen Zeitpunkt abholen und abgeben. Möglich macht das eine neuartige Technologie: Mithilfe des Smartphones lassen sich die Reisemobile auf- und abschließen. Online abrufbare Erklärvideos ersetzen die persönliche Übergabe.

Dog-Camper Reisemobilvermietung
Anja Wilbs/Dog-Camper
Ein Beispiel für eine Wohnmobilvermietung speziell für HundebesitzerInnen ist Dog-Camper. Das Unternehmen sitzt in Niederkrüchten bei Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen.

Wer sein Haustier mit ins Mietmobil nehmen will, sollte das vorher abklären. Manche Vermieter untersagen es generell, andere beschränken die Mitnahme auf ausgewählte Stationen. Prinzipiell sollte man als HaustierhalterIn besonders sensibel im Umgang mit dem Mietmobil sein – damit die Vierbeiner auch in Zukunft mit ins Fahrzeug dürfen. Übrigens: Mittlerweile gibt es Vermietungen, die sich speziell an HundebesitzerInnen richten.

Wer beim Camping-Roadtrip gesteigerten Wert auf einen Hauch von Hippie-Feeling legt, wird bei den diversen Bulli-Vermietungen fündig. Vom VW T1 bis zum T6 stehen die kultigen Busse in sämtlichen Versionen zur Auswahl.

Ratgeber Wohnmobil mieten
Frank Eppler
Übrigens: Wer ein Reisemobil kaufen will, kann es bei vielen Händlern vorher mieten. Teilweise wird der Mietpreis bei einem späteren Kauf angerechnet.

Kauf nach Miete

Wer sich im Urlaub mit seinem Mietmobil angefreundet hat, hat bei vielen Vermietern die Möglichkeit, das Fahrzeug nach Saisonende zu kaufen. Der Mietpreis kann dabei teilweise auf den Kaufpreis angerechnet werden. Neben dem Urlaubsspaß ist die Miete für KaufinteressentInnen also die perfekte Gelegenheit, den neuen "Mitbewohner" genau kennenzulernen und sich schon einmal aneinander zu gewöhnen.

Privat-Sharing

Neben Handelsbetrieben und Vermietketten gibt es eine weitere Möglichkeit, um an einen Campingbus auf Zeit zu kommen: mieten von privat. Diese Alternative ist nicht nur für Mieter interessant, sondern auch für alle, die bereits einen Camper besitzen und sich etwas dazuverdienen wollen. Online-Plattformen stellen für das Sharing den passenden Rahmen bereit. Sharing am Beispiel Campingbus bedeutet für den Vermieter vor allem, dass sein Fahrzeug nicht ungenutzt am Straßenrand steht, während man es selbst nicht braucht.

Die Provisionen, welche die Plattformen einbehalten, liegen zwischen 8 und 25 Prozent, abhängig unter anderem von der gewählten Versicherungsart. Apropos Versicherung: Die ist nicht unerheblich beim Thema Sharing. Die Selbstfahrer-Vermietversicherung ist eine Möglichkeit, das eigene Reisemobil zu versichern, wenn auch Fremde damit fahren sollen. Sie ist allerdings nicht ganz billig: Die jährliche Versicherungssumme kann bis zu 2.500 Euro kosten. Außerdem müssen als Mietwagen zugelassene Campingbusse jährlich zur Hauptuntersuchung. Daher lohnt sich die Selbstfahrer-Vermietversicherung nur, wenn man mit hohen Mieteinkünften rechnet. Faustregel: Erst ab mindestens 100 Vermiettagen pro Jahr kann die Rechnung aufgehen.

Die Angebote der Online-Plattformen unterscheiden sich unter anderem durch die Reichweiten. Die drei größten Anbieter hierzulande sind:

  • Bei Paulcamper sind es laut Betreiber rund 8.500 Campingmobile.
  • Yescapa hat Anfang 2021 den Anbieter Share-a-Camper übernommen, Interessenten finden in ihrem Online-Portal in Europa mehr als 10.000 Vermietmobile im Angebot.
  • Campanda verspricht ein Angebot von über 26.200 Mietmobilen, die über ihr Portal in 42 verschiedenen Ländern buchbar sind.
  • Ende April 2021 steigt Indie Campers ins Privat-Sharing ein. In der Pilotphase werden 500 Fahrzeuge über ihre Plattform mietbar sein.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Preispolitik. Die Provisionen, welche die Plattformen einbehalten, liegen zwischen 8 und 25 Prozent, abhängig unter anderem von der gewählten Versicherungsart.

Apropos Versicherung: Die ist essentiel beim Thema Sharing. Die Selbstfahrer-Vermietversicherung ist eine Möglichkeit, das eigene Reisemobil zu versichern, wenn auch Fremde damit fahren sollen. Sie ist allerdings nicht ganz billig: Die jährliche Versicherungssumme kann bis zu 2.500 Euro kosten.

Außerdem müssen als Mietwagen zugelassene Reisemobile jährlich zur Hauptuntersuchung. Daher lohnt sich die Selbstfahrer-Vermietversicherung nur, wenn man mit hohen Mieteinkünften rechnet. Faustregel: Erst ab mindestens 100 Vermiettagen pro Jahr kann die Rechnung aufgehen.

Eine andere Möglichkeit ist die Zusatzversicherung. Diese wird bei einer Privatvermietung direkt über Carsharing-Portale für den Zeitraum der Miete abgeschlossen und ergänzt die normale Versicherung. Zusätzlich bieten Vermietportale für Privatpersonen auch noch Schutzbriefe für den Vermietzeitraum an. Diese umfassen beispielsweise Pannenhilfe, Abschleppservice oder die Beschaffung von Ersatzteilen im Ausland.

Spezial-Anbieter: Bulli-Vermietungen und Mieten im fernen Ausland

Camperboys VW T6 California
Camperboys
Gerade im beliebten Segment der VW-Busse gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Vermietanbietern.

Seit der ersten Generation ist der VW-Bus eines der beliebtesten Campingfahrzeuge. Heute steht der Kompaktcamper vor allem für Coolness, Wendigkeit und Komfort. Aufgrund der anhaltenden hohen Nachfrage an VW-Bussen haben sich in den letzten Jahren immer mehr Bulli-Vermietungen, wie Ahoi-Bullis oder Roadsurfer etabliert. Eine Übersicht aktueller Anbieter gibt es hier.

Campingmobil außerhalb von Europa mieten

Mieten im Ausland ist für alle eine Option, die es in weite Ferne zieht. Sehnsuchtsziele wie Kanada und die USA sind mit Mietstationen gut erschlossen. Große Vermieter sind in den USA zum Beispiel Cruise America und Road Bear, in Kanada Cruise Canada, Canadream und Fraserway. Es soll nach Down Under gehen? Apollo, Britz, Kea oder Maui sind nur einige der vertretenen Anbieter in Australien und Neuseeland.

Wen es nach Afrika zieht, kann bei Bobo Campers, Britz, Caprivi Car Hire oder Kea mieten. Abseits der ausgefahrenen Reiserouten bewegt sich McRent, die mittlerweile auch in Japan aktiv sind. Auch bei El Monte RV kann man Camper für Japan buchen. Ein weitgehend weißes Blatt ist Südamerika: Gemessen an der Größe des Kontinents gibt es wenige Mietanbieter. Fündig wird man zum Beispiel bei www.rentacamper.de oder bei www.holidayrent.cl.

Einige Vermieter bieten die Möglichkeit von One-Way-Mieten: Man kann den Camper also an einer anderen Station abgeben, als man ihn übernommen hat. Gerade für längere Roadtrips ist das eine Überlegung wert, vorausgesetzt man bucht den passenden Gabelflug. Eine weitere Option sind Überführungsfahrten. Einige Vermieter wie beispielsweise CU Camper bieten an, dass man für schmales Geld ein Fahrzeug von A nach B bringt, zum Beispiel von Adelaide nach Darwin in Australien. Wer zeitlich etwas Flexibilität mitbringt, kann so ordentlich Geld sparen.

  • Vor allem Nordamerika ist bezüglich Mietfahrzeugen sehr gut erschlossen. In den USA sind zum Beispiel Cruise America und Road Bear kompetente Mietpartner.
  • In Kanada unter anderem Cruise Canada, Canadream oder Fraserway. Anbieter Canusa ist in beiden Ländern vertreten, hat Regionalbüros in sieben deutschen Großstädten und immer wieder Angebote mit Sonderpreisen.
Airstream Caravel 22 (2020)
G. Marx
Insbesondere Nordamerika ist bezüglich Mietfahrzeugen sehr gut erschlossen und es gibt verschiedenste Anbieter, die sich auf Gäste aus Deutschland bestens eingestellt haben.
  • Auch Australien und Neuseeland sind keine unbeschriebenen Blätter auf dem Reisemobil-Mietmarkt. Bekannte und vertrauenswürdige Anbieter sind z.B. die Vermietungen Apollo, Britz oder Maui.
  • Afrika: Wen es auf den großen Kontinent zieht, kann bei Bobo Campers, Britz, Caprivi Car Hire oder Kea mieten.
  • Japan: Abseits der ausgefahrenen Reiserouten bewegt sich McRent, die mittlerweile auch in Japan aktiv sind und dort fünf Mietstationen betreiben. Auch bei El Monte RV kann man Camper für Japan buchen.
  • Ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist Südamerika: Gemessen an der Größe des Kontinents gibt es wenige Mietanbieter. Fündig wird man zum Beispiel bei Rent-a-camper und Holidayrent.

Die Übergabe des Mietmobils

Für die Übergabe des Mietmobils vor und nach dem Urlaub muss man sich genügend Zeit nehmen. Vor dem Urlaub sollte einem das Fahrzeug ausführlich erklärt und der Zustand inklusive eventueller Macken dokumentiert werden. Das Mietmobil sollte bei der Übernahme sauber und mit grundlegendem Zubehör wie Gas, Stromkabel, Auffahrkeilen etc. ausgerüstet sein. Für diesen Service berechnen die meisten Vermieter eine Pauschale von etwa 130 Euro.

Weiteres Zubehör wie Campingmöbel oder Bettzeug kann meistens gegen Aufpreis dazu gemietet werden. Nach dem Urlaub wird wiederum ein Protokoll erstellt, das beide Seiten gegenzeichnen.

Ratgeber: Reisemobile mieten
I. Pompe
Nützliches Zubehör: Ein Heckträger für Fahrräder ist bei den meisten Mietmobilen inklusive – ebenso wie beispielsweise eine Markise.

Wer zum ersten Mal mit einem Reisemobil unterwegs ist, tut gut daran, bei der Einweisung durch das Fachpersonal gut aufzupassen. Vom Nachfüllen des Frischwassers über das Entleeren der Toilettenkassette bis zur Bedienung der Heizung erhält man hier wertvolle Tipps und Anleitungen für einen stressfreien Urlaub. Sinnvoll ist es, sich die Höhen- und Breitenmaße des Mietfahrzeugs zu notieren und griffbereit im Fahrerhaus aufzubewahren.

Putzen Sie den Innenraum des Wohnmobils vor der Rückgabe, und leeren Sie vor allem die Toilettenkassette, da sonst hohe Reinigungsgebühren von bis zu 150 Euro fällig werden. Nützliche Hinweise zu Miet-Formalitäten wie beispielsweise dem Mindestalter sind meistens im Kleingedruckten versteckt, das man deshalb besonders aufmerksam lesen sollte.

Eine Kaution in Höhe von etwa 1.500 Euro ist üblich, meistens entspricht sie der Höhe des Selbstbehalts der Kaskoversicherung. Wird das Reisemobil nach dem Urlaub unversehrt zurückgegeben, erhält man die Kaution zurück. An dieser Stelle sei jeder MieterIn der Abschluss einer Zusatzversicherung ans Herz gelegt, die den Selbstbehalt reduziert. Die gibt es ab etwa sechs Euro pro Tag. Aus Leserbriefen ist uns bekannt, dass schon bei geringen Schrammen und Macken die Kaution komplett einbehalten wurde.

Ratgeber Wohnmobil mieten
I. Pompe
Beim Packen gilt: Weniger ist mehr.

5 Tipps für den ersten Wohnmobil-Urlaub

  1. Neben der Menge des Gepäcks sollte man auf den Ort der Unterbringung achten. Schwere Gegenstände sind am besten in Bodennähe und zwischen den Achsen aufgehoben. Während der Fahrt keine Gegenstände lose herumliegen lassen, sie können bei einer scharfen Bremsung zu gefährlichen Geschossen werden.
  2. Klappen und Luken schließen. Vor der Abfahrt prüft man, ob alle Fenster geschlossen und alle Schränke verriegelt sind – Kühlschrank und Außenklappen nicht vergessen.
  3. Ist die Trittstufe eingefahren, sind die Stromkabel und Auffahrkeile verstaut? Dann kann’s losgehen. Bitte beachten: Auch wenn das Bett noch so verlockend aussieht, im Fahrbetrieb darf es nicht benutzt werden. Lieber öfter mal eine Pause machen.
  4. Die Dimensionen eines Wohnmobils unterscheiden sich gravierend von denen eines Pkw – scheuen Sie sich also nicht, beim Einparken einen Assistenten zu bemühen. Das empfiehlt sich dann, wenn das Mietfahrzeug über eine Rückfahrkamera verfügt: Ein beladener Fahrradträger versperrt die Sicht, und herabhängende Äste können leicht übersehen werden. Der Einweiser sollte darauf achten, dass er den Fahrer im Außenspiegel sieht – dann stehen die Chancen gut, dass dieser den Helfer im Blick hat.
  5. Wenn Sie ins Ausland fahren, lohnt sich unter Umständen die Mitnahme des Euro-Adaptersets, mit dem die gängigen europäischen Gasanschlüsse genutzt werden können. Standardmäßig sind zwei volle Elf-Kilo-Gasflaschen im Wohnmobil vorhanden, zum Kochen und für warmes Wasser reicht das locker für zwei Wochen Sommerurlaub. Anders beim Wintercamping: Läuft die Heizung im Dauerbetrieb, reicht eine Flasche maximal zwei bis drei Tage, also rechtzeitig für Nachschub sorgen.

Fazit

Das Angebot ist mittlerweile riesig, für fast jeden Geschmack gibt es die passende Vermietung. Es lohnt sich bei Freikilometern, Mietrabatten ab einer bestimmten Länge und Servicegebühren genau hinzusehen.

Wer früh bucht, hat meist eine größere Chance auf ein Fahrzeug. Vor allem, wer in der Hauptreisezeit unterwegs sein will, sollte sich ranhalten. Im Zweifel sollten Sie eine Rücktrittsversicherung abschließen oder sich über Stornogebühren informieren.

Weitere Tipps für Wohnmobil-Neulinge gibt's in unserem promobil-Themenspecial Basiswissen für Anfänger.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024

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