Falscher AfD-Mann interviewt Merkel - peinlicher Auftritt

Falscher AfD-Mann interviewt Merkel - peinlicher Auftritt

C. Lars Reklotius
Falscher AfD-Vertreter in der Pressekonferenz

Bei einer Veranstaltung der "Ostsee-Zeitung" in Stralsund mit Angela Merkel meldete sich ein Mann zu Wort und stellte sich mit dem Namen Thomas Nolin vor. Angeblich sei er Mitglied des Kreistages Pommern-Rügen. In dieser Eigenschaft stellte er Angela Merkel total unsinnige Fragen und wirkte unvorbereitet und nervös. Zuvor warf er der Kanzlerin Unterdrückung der Meinungsfreiheit vor. Das mag grundsätzlich richtig sein, doch irgendwas stimmte mit dem Mann nicht.

Offensichtlicher Fake

Das Problem: Ein "Thomas Nolin" ist der AfD nicht bekannt. Weder als Mitglied noch als Vertreter des besagten Kreistags. Zudem existiert ein "Kreistag Pommern-Rügen" überhaupt nicht. Der Kreistag, dem er anzugehören vorgab, heißt Kreistag Vorpommern-Rügen. Nicht "Pommern-Rügen". Als tatsächliches Mitglied wüsste er das.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es sich um einen Journalisten der linken Presse handeln, der zwar unter seiner echten Identität die Pressekonferenz besuchte, die Fragen jedoch als falsches AfD-Mitglied stellte und zuvor seine Hausaufgaben nicht richtig machte. Das sollte feststellbar sein, wenn es denn festgestellt werden soll. Vermutlich wird jedoch seitens des Veranstalters kein Feststellungsinteresse vorliegen. Immerhin ist die Ostsee-Zeitung nicht gerade als überdurchschnittlich neutral bekannt und schreibt doch mehr aus linkspolitischer Perspektive.

AfD soll diskreditiert werden

Die offensichtliche Absicht dahinter: Peinliche Bloßstellung der AfD in der Öffentlichkeit. Bislang waren solche Fakes als Marketingstratege bei Werbeagenturen bekannt. Auch mit falschen AfD-Twitteraccounts wurden Journalisten bereits auf die Fährte falscher Sensationen gelockt.

Gefälschtes Wahlprogramm

gefälschte Wahlbroschüre

Das CORRECTIV einmal im Sinne der AfD tätig werden musste, wird den Verantwortlichen des Recherchezentrums womöglich viel Unmut bereitet haben. Dennoch dient auch dieser Vorfall als gutes Beispiel, mit welch hohem Aufwand die AfD diskreditiert werden soll. Immerhin ist dieser gefälschte Flyer nicht nur als Bild durch dass Internet gegangen sondern auch als Hochglanzdruck an mindestens 3000 Haushalte in Schleswig-Holstein. Und das ist nicht ganz preiswert.

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