Männelmacher erhält Patent auf Räucher-Drosten: Es kann nur einer nebeln!

Seiffen - Männelmacher Tino Günther (58) aus Seiffen sagt Plagiaten den Kampf an. Weil sein berühmter Räucher-Drosten immer wieder Opfer von Produkt-Piraten wurde, hat der Erzgebirger das Design der Räucherfigur beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen.

Tino Günthers (58) Räucher-Drosten hat jetzt ein Patent aufs Design bekommen.
Tino Günthers (58) Räucher-Drosten hat jetzt ein Patent aufs Design bekommen.  © Egbert Kamprath

Der Berliner Virologe Christian Drosten (49) als Räuchermann war im Erzgebirge so ein großer Erfolg, dass im Internet plötzlich Plagiate auftauchten. "Bei eBay wurde eine getöpferte Figur zum Kauf angeboten. Das gab richtig Ärger", erzählt Tino Günther, der in Seiffen den gleichnamigen Spielwarenladen besitzt.

Der Gipfel: Die Produkt-Diebe verwendeten sogar ein Foto eines fehlerhaften Räucher-Drostens, auf dem ein Kittel-Knopf fehlte. "Es gab noch mehr Fälschungen, die nach Hinweisen aber schnell wieder aus dem Netz verschwunden sind."

Seit der Patent-Anmeldung ist die Holzkunst vor Plagiaten geschützt. Die Bestätigung dauerte länger als ein halbes Jahr. "Obwohl wir eigentlich nur eine Beschreibung und Fotos einreichen mussten."

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Das Patent beruht auf dem Design. Ein Virologe, der anders aussieht, dürfte theoretisch von anderen Händlern vertrieben werden.

Mitarbeiterin Vicki Lorenz (43) bemalt ein Exemplar der Holzkunst, die während der Pandemie bundesweit bekannt geworden ist.
Mitarbeiterin Vicki Lorenz (43) bemalt ein Exemplar der Holzkunst, die während der Pandemie bundesweit bekannt geworden ist.  © Egbert Kamprath

Noch immer wird der Seiffener Räucher-Virologe fleißig bestellt. An Spitzen-Tagen wurden 150 Exemplare produziert. Christian Drosten will das Spielzeugdorf übrigens kommenden Winter besuchen. Der Chef-Virologe der Berliner Charité hatte einer Einladung per E-Mail zugesagt.

Titelfoto: Egbert Kamprath

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